Existenzgründung mit Plan

1. Gründungsidee aufschreiben / elevator pitch

Sie müssen am Anfang keinen Businessplan schreiben. Stellen Sie sich einfach vor, Sie treffen Warren Buffet, einen der reichsten Menschen der Welt, im Fernsehturmfahrstuhl und fahren mit Ihm nach oben. Nun haben Sie eine Minute Zeit ihn von Ihrer Idee zu überzeugen. Wie würden Sie am besten vorgehen? Hilfreich ist hier das Sesamstraßenprinzip: Wer macht Was, Wann, Warum und Wie?

Mehr als 6 Sätze schaffen Sie nicht zu erzählen bis der Fahrstuhl oben ankommt, also stellen Sie ihre Idee in 6 Sätzen dar.

Diese 6 Sätze nennt man übrigens den Elevator pitch.

Wenn Sie z.B. bei der IHK oder Handwerkskammer aufgefordert werden Ihre Idee zu beschreiben, reichen dann diese 6 Sätze als Einstieg aus und geben Ihnen die nötige Sicherheit für das Gespräch.

2. Nach Fördermitteln suchen

Der Staat unterstützt Sie mit verschiedensten Fördermitteln auf dem Weg in die Selbstständigkeit und darüber hinaus. Momentan existieren über 1.000 Förderprogramme in Deutschland. Nicht alle sind für Sie relevant, die wichtigsten sind der Gründungszuschuss oder das Einstiegsgeld zur Sicherung des Lebensunterhaltes der ersten Monate und das AVGS-Programm mit dem Sie eine kostenlose Gründungsberatung erhalten können.

3. Erstellen eines Meilensteinplanes

Um beispielsweise den Gründungszuschuss zu erhalten, müssen Sie bestimmte Schritte (z.B. Abholen des Antrages bei der Agentur für Arbeit) in der richtigen Reihenfolge einhalten. Da macht es Sinn, die Schritte in der richtigen zeitlichen Abfolge aufzuschreiben und kontinuierlich abzuarbeiten. Dazu verwendet man einen Meilensteinplan.

4. Weiterbildung und Treffen der notwendigen Entscheidungen

Wenn Sie den Schritt in die Selbstständigkeit gehen, müssen Sie im Vorfeld einige Entscheidungen treffen, z.B. in welcher Rechtsform werde ich tätig? Welche Werbestrategie bringt mir ausreichend viele Kunden? Wie regele ich meine Buchhaltung? Wie finde ich den richtigen Steuerberater?

5. Dokumentieren der Entscheidungen/Businessplan schreiben

Wenn Sie sich weitergebildet und alle Entscheidungen getroffen haben, ist Ihr Businessplan schon so gut wie fertig. Denn die meiste Arbeit haben Sie schon getan und müssen nun die Entscheidungen nur noch nach einer Gliederung dokumentieren.
Dafür können Sie z.B. eine Gliederung der IHK verwenden.

Dann müssen Sie noch das Zahlenwerk erstellen, ein Punkt an dem sich die meisten unserer Gründer schwer tun.
Dabei kann jeder den Zahlenteil erstellen, wenn man die große Arbeit in kleine Teilschritte zerlegt und auf die getroffenen Entscheidungen zurückgreift. Folgendermaßen können Sie vorgehen:

1. Umsatzerlöse planen
   Sie haben sich entschieden welches Marketing sie betreiben und wie viele Kunden sie pro Monat gewinnen werden. Zusätzlich haben Sie überlegt, welchen Umsatz Sie pro Kunde erzielen. Daraus können Sie für jeden Monat die Umsatzerlöse errechnen.
2. Materialkosten planen
   Sie können aus Ihrer beruflichen Erfahrung den Wareneinsatz bei Ihrer Tätigkeit abschätzen? Dann ist der Punkt schnell erledigt. Sonst können Sie auch mittels Statistiken oder durch Produktkalkulation Ihre Materialkosten planen.
3. Gemeinkosten planen
   Planen Sie, welche Kosten jeden Monat anfallen, wie Telefon, Buchhaltung, Personal oder Kontoführungsgebühr.
4. Abschreibungen planen
   Planen Sie mit welchen Werkzeugen und Geräten Sie starten wollen, damit ermitteln Sie wieviel Kapital Sie benötigen und wie hoch die so genannten Abschreibungen sein werden.
   Die geplante Daten müssen dann nur noch in eine Vorlage übernommen werden und fertig ist der Zahlenteil.

Als letzten Schritt müssen Sie dann dem Businessplan noch Lebenslauf, Zertifikate, Vertragsentwürfe usw. beifügen und schon steht der Businessplan.

6. Eintragen der Tätigkeit und Beantragung der Fördermittel

Lassen Sie Ihre Tätigkeit beim Gewerbe oder Finanzamt eintragen und beantragen Sie Einstiegsgeld oder Gründungszuschuss als Unterstützung beim Start in Ihre Selbstständigkeit!